Granulozyten: Ursache für starke Entzündungen und Komplikationen bei bestimmten Blutkrebsarten

von | Aug 13, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

v.l.n.r.: Das Magdeburger Forschungsteam: Dr. Vikas Bhuria, Prof. Thomas Fischer, Manos Charakopoulos, Dr. Ronny Haage, Prof. Dimitrios Mougiakakos, Conny Baldauf, Dr. Martin Böttcher | Quelle: Daniela Crasser

Das Forschungsteam um die Professoren Thomas Fischer und Dimitrios Mougiakakos von der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben die Rolle von Blutabwehrzellen, sogenannten Granulozyten, als Vermittler starker Entzündungsreaktionen bei bestimmten Formen von Blutkrebs identifiziert.

In der aktuellen Studie untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die molekularen Veränderungen, die Granulozyten so manipulieren, dass sie verstärkt entzündungsfördernde Botenstoffe wie Interleukin-1 (IL-1) produzieren – und der Stoffwechsel der Granulozyten verändert wird.

„Besonders interessant war die Entdeckung, dass die Granulozyten so verändert werden, dass sie verstärkt an den Gefäßwänden haften. Diese erhöhte Klebrigkeit der Granulozyten trägt wesentlich zur Bildung von Thrombosen bei“, erläutert Fischer, Leiter der Arbeitsgruppe „Inflammation bei MPN“ an der Universitätsmedizin Magdeburg.

Eine weitere entscheidende Erkenntnis aus der Studie ist, dass diese Veränderungen in den Granulozyten von genetischen Mutationen in den Blutstammzellen abhängen.

Untersucht wurden die Mutationen in den Genen der JAK2-Kinase und des Calreticulin-Proteins, die bei der Mehrheit der MPN-Patient:innen nachgewiesen werden. Als nächsten Schritt plant das Forschungsteam zu untersuchen, inwieweit die neuen Erkenntnisse in neue Therapiemöglichkeiten für Patientinnen und Patienten mit MPN eingesetzt werden können.


Originalpublikation:
 

  • Neutrophil-specific expression of JAK2-V617F or CALRmut induces distinct inflammatory profiles in myeloproliferative neoplasia, in: Journal of Hematology and Oncology (2024), DOI: 10.1186/s13045-024-01562-5

 

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