Frauenanteil in Hochschulleitungen steigt, Fakultätsleitungen bleiben männerdominiert

von | Sep. 12, 2025 | Forschung, Gesundheit, Politik

Der Frauenanteil in den Leitungspositionen deutscher Hochschulen wächst, bleibt jedoch in Fakultätsleitungen deutlich unterrepräsentiert. Dies zeigt der aktuelle Datenreport zur Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) bei GESIS.

Im Jahr 2023 waren 31 Prozent der Rektoren und Präsidenten an deutschen Hochschulen Frauen, was 133 von etwa 430 Hochschulen entspricht. In den gesamten Hochschulleitungen, einschließlich Vizepräsidenten, Prorektoren und Kanzlern, lag der Frauenanteil bei 35 Prozent. Seit dem Jahr 2000, als nur 22 Frauen als Rektoren oder Präsidenten tätig waren, hat sich dieser Anteil besonders seit 2007 deutlich erhöht. In Hochschulräten und Senaten liegt der Frauenanteil mittlerweile bei über 40 Prozent, wobei die Hochschulräte seit 2003 von 20 Prozent auf 41 Prozent gestiegen sind.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

In Fakultätsleitungen bleibt die Frauenrepräsentation jedoch gering. Weniger als ein Viertel der Fakultäten wird von Frauen geleitet, wobei der Anteil der Dekaninnen unter dem Professorinnenanteil liegt. Besonders niedrig ist der Frauenanteil an staatlichen Hochschulen mit 22 Prozent, während er an privaten Hochschulen 32 Prozent und an kirchlichen Hochschulen 38 Prozent beträgt.

Die Analyse zeigt, dass politische Vorgaben und gezielte Entscheidungen den Frauenanteil in Hochschulleitungen und Hochschulräten stärker beeinflussen als der Professorinnenanteil. In Senaten und Fakultätsleitungen hängt die Beteiligung von Frauen hingegen stärker mit der Anzahl weiblicher Wissenschaftlerinnen an der jeweiligen Hochschule zusammen.

Der CEWS-Datenreport basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes für Hochschulleitungen und Hochschulräte sowie auf eigenen Erhebungen zu Senaten und Fakultätsleitungen, die alle drei Jahre bei allen deutschen Hochschulen durchgeführt werden. Er unterscheidet sich durch seine umfassende Betrachtung aller Hochschultypen, Träger und Bundesländer.

Original Paper:

CEWS/publik – Studien und Datenberichte zur Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung | GESIS


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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