DKLM 2025: Neue Methodenvergleich zur Messung residualer Leukozyten in Blutprodukten vorgestellt
Auf dem Deutschen Kongress für Laboratoriumsmedizin (DKLM) 2025 in Leipzig hat ein Team aus Forschern eine Studie präsentiert, die zwei Systeme zur Bestimmung residualer weißer Blutkörperchen in Plättchen- und Erythrozytenkonzentraten vergleicht. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Einhaltung deutscher Richtlinien für die Hämotherapie zu unterstützen, die einen Grenzwert von maximal einer Million residualer Leukozyten pro Einheit vorschreiben. Transfusionsdienste benötigen hierfür präzise Messverfahren.
Die Studie, durchgeführt vom Institut für Klinische Chemie und Labormedizin der Universitätsmedizin Oldenburg sowie dem Deutschen Roten Kreuz Blutspendedienst NSTOB in Springe, nutzt ein perlenbasiertes flowzytometrisches Verfahren als Referenzmethode. Dieses basiert auf einem Zytometer. Im Vergleich stehen ein vollautomatischer mikroskopischer Analysator sowie ein Hämatologieanalysator im Blutbankmodus.

In den Methoden wurde Plasma mit Vollblut auf eine Konzentration von 20 Leukozyten pro Mikroliter versetzt und in einer seriellen Verdünnung bis hinunter zu 0,3125 Leukozyten pro Mikroliter gemessen, um die Linearität zu prüfen. Jede Verdünnungsreihe wurde dreimal vorbereitet und analysiert. Zur Bestimmung der Präzision erfolgten zehn aufeinanderfolgende Messungen an Erythrozytenkonzentraten und aphäretischen Plättchenkonzentraten, die mit Vollblut auf Konzentrationen von drei, fünf und zehn Leukozyten pro Mikroliter versetzt wurden. Diese Werte liegen nahe am festgelegten Grenzwert.
Die Ergebnisse zeigen für alle drei Systeme klare lineare Verläufe mit Korrelationskoeffizienten über 0,995. In der Präzisionsanalyse ergaben sich mediane Variationskoeffizienten für das Referenzsystem von 7,3 Prozent bei Erythrozytenkonzentraten und 6,3 Prozent bei Plättchenkonzentraten. Der mikroskopische Analysator wies Werte von 7,1 Prozent respektive 3,8 Prozent auf, während der Hämatologieanalysator 10,2 Prozent und 10,1 Prozent erreichte. Mittelwerte der gemessenen Konzentrationen lagen bei allen Systemen in einem Bereich mit Abweichungen von bis zu 40 Prozent vom Zielwert, wobei der Hämatologieanalysator in kritischen Bereichen tendenziell höhere Zählungen lieferte.
Zusammenfassend gelten die getesteten Systeme bei der Messung versetzter Routineblutprodukte als geeignet für den Alltagseinsatz. Der Referenzmethode und dem mikroskopischen Analysator ähneln die Daten stärker, wobei der vollautomatisierte mikroskopische Analysator die konsistentesten Ergebnisse erbringt. Höhere Zählungen durch den Hämatologieanalysator im Grenzbereich stellen eine Belastung dar, könnten jedoch in Hochdurchsatzumgebungen zu mehr Abweichungen von Spezifikationen führen, ohne dass eine Unterzählung vorliegt. Die Geschwindigkeit des Hämatologieanalysators könnte ein Vorteil sein, eine Kombination mit einem anderen System für die Überprüfung abweichender Ergebnisse wird in Betracht gezogen.
Die Präsentation unterstreicht die Bedeutung zuverlässiger Messsysteme für die Qualitätssicherung in der Blutspende und Transfusionsmedizin.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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