Deutsche Herzstiftung gibt Tipps für sicheres Reisen mit Herzkrankheiten

Menschen mit Herzkrankheiten wie koronarer Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, Klappenerkrankungen oder Herzschwäche können in der Regel reisen, sollten ihre Urlaubsplanung jedoch sorgfältig angehen. Darauf macht die Deutsche Herzstiftung aufmerksam. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem behandelnden Arzt ist essenziell, um gesundheitliche Risiken wie Überlastungen durch Klima oder Höhenlage zu vermeiden. Die Deutsche Herzstiftung bietet eine Reise-Checkliste mit praktischen Hinweisen zu notwendigen Krankheitsunterlagen, wie Operationsberichten, Stent- oder Gerinnungsausweisen, sowie Medikationsplänen und Tipps zur Mitnahme von Medikamenten. Diese ist online oder telefonisch verfügbar.
Die Belastbarkeit des Patienten ist ein zentraler Anhaltspunkt für die Reisefähigkeit. Eine stabile Erkrankung, kontrolliert durch Medikamente und regelmäßige Arztbesuche, sowie eine ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit sind Voraussetzungen. Nach Eingriffen wie der Aufdehnung von Herzkranzgefäßen oder dem Einsetzen eines Defibrillators oder Herzschrittmachers sollten ein bis zwei Wochen vergehen, nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation zwei bis vier Wochen, bevor eine Reise angetreten wird. Kurzfristigere Reisen sind nach ärztlicher Rücksprache möglich.

Bei der Wahl des Reiseziels sollten Klima- und Höhenbedingungen berücksichtigt werden. Höhen bis 2500 Meter sind für stabile Herzpatienten meist unproblematisch, während größere Höhen das Herz durch geringeren Sauerstoffgehalt der Luft überlasten können. Tropische oder arktische Klimazonen belasten das Herz-Kreislauf-System oft zu stark, weshalb vertraute Klimazonen bevorzugt werden sollten. Hohe Temperaturen können bei unzureichenden Vorsichtsmaßnahmen Kreislaufprobleme oder Rhythmusstörungen auslösen.
Für Flugreisen empfiehlt die Herzstiftung, Krankenunterlagen und ausreichend Medikamente im Handgepäck mitzuführen. Patienten mit Herzschrittmachern oder Defibrillatoren sollten deren Ausweise bei Flughafenkontrollen bereithalten. Bei Langstreckenflügen ab acht bis zehn Stunden kann für Patienten mit erhöhtem Thromboserisiko eine Prophylaxe notwendig sein.
Reisen sollten der Herzstiftung zufolge vermieden werden, wenn Symptome wie Brustenge, Luftnot oder Schwindel bei geringer Belastung, zunehmende Ödeme oder plötzliche Bewusstlosigkeiten auftreten. In solchen Fällen ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich, um ernsthafte Komplikationen zu verhindern. Die Empfehlungen der Herzstiftung unterstützen Herzpatienten dabei, ihren Urlaub sicher und gut vorbereitet zu genießen.
Service-Tipp:
Eine Reise-Checkliste zu den wichtigsten Punkten einer guten Reisevorbereitung und die Bestellmöglichkeit eines Reise-Sets für Herzkranke bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei unter https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient oder telefonisch unter 069 955128-400
Der Ratgeber „Herzkrank jedem Wetter trotzen – Tipps für Alltag und Urlaub“ kann kostenfrei bei der Herzstiftung unter bestellung@herzstiftung.de oder telefonisch unter 069 955128-400 angefordert werden.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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