COPAGO-Studie vergleicht Behandlungsmethoden bei akutem Gichtanfall

von | Sep. 15, 2025 | Forschung, Gesundheit

Ein akuter Gichtanfall verursacht starke Schmerzen, Schwellungen, Überwärmung und Empfindlichkeit in den Gelenken. Zur Linderung kommen in der hausärztlichen Versorgung häufig entzündungshemmende Medikamente wie Prednisolon oder Colchicin zum Einsatz. Welches dieser Medikamente wirksamer ist, untersucht die COPAGO-Studie, die seit 2023 unter Leitung des Instituts für Community Medicine der Unimedizin Greifswald läuft. Ziel ist es, die Effektivität und Nebenwirkungen beider Substanzen zu vergleichen, um die Behandlung von Gichtpatienten zu verbessern.

Die Studie, die in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen und dem Uniklinikum Würzburg durchgeführt wird, umfasst 60 Hausarztpraxen in den Regionen der drei Universitäten. Patienten mit einem akuten Gichtanfall, die sich innerhalb von zwei Tagen nach Auftreten der Symptome in einer Praxis vorstellen, können teilnehmen. Sie werden zufällig einer Behandlung mit entweder Prednisolon oder Colchicin zugeteilt, ohne dass Arzt oder Patient wissen, welches Medikament verabreicht wird. Seit Kurzem werden auch Teilnehmer direkt über die Unimedizin Greifswald eingeschlossen, nachdem sie in Hausarztpraxen auf die Studie aufmerksam gemacht wurden.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Bisher fehlen direkte Vergleichsstudien zur Wirksamkeit der beiden Medikamente, da frühere Untersuchungen meist in Klinikambulanzen stattfanden. Die COPAGO-Studie, deren Name für „randomized controlled trial of Prednisolone versus Colchicine for acute gout in primary care“ steht, konzentriert sich auf die hausärztliche Versorgung, wo die meisten Gichtpatienten behandelt werden. Ziel ist es, Grundlagen für neue Leitlinien zu schaffen, die eine sichere und effektive Therapie ermöglichen.

Ein zusätzlicher Bestandteil der Studie ist die Untersuchung der Füße der Teilnehmer mittels Computertomografie, um Harnsäurekristalle nachzuweisen und deren Volumen zu bestimmen. Erste Auswertungen zeigen, dass das Kristallvolumen bei den Studienteilnehmern geringer ist als bei Patienten in Krankenhausstudien, jedoch konnten bei allen untersuchten Personen Harnsäurekristalle nachgewiesen werden. Diese Daten helfen, die Patienten besser zu charakterisieren und die Schwere der Erkrankung einzuschätzen.

Die Zwischenergebnisse unterstreichen die Relevanz von Studien im realen Versorgungskontext, da sie die Lebenswirklichkeit der meisten Gichtpatienten widerspiegeln. Die COPAGO-Studie läuft noch bis Januar 2026 und soll die Grundlage für verbesserte Behandlungsstrategien schaffen, die auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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