Bundesweite Erprobung des Ärztlichen Personalbemessungssystems gestartet

von | Sep. 1, 2025 | Politik

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat mit dem Ärztlichen Personalbemessungssystem (ÄPS-BÄK) ein Instrument entwickelt, um den tatsächlichen Bedarf an ärztlichem Personal in Krankenhäusern präzise zu ermitteln. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in zehn Kliniken beginnt nun die bundesweite Erprobung, wie die BÄK am 26. August 2025 mitteilte.

ÄPS-BÄK erfasst systematisch alle Tätigkeiten von Ärztinnen und Ärzten, einschließlich Diagnostik, Therapie und indirekter Aufgaben wie Qualitätssicherung, Weiterbildung oder administrative Tätigkeiten. Ziel ist eine patienten- und aufgabengerechte Personalplanung, die Besonderheiten der Patientenstämme und Fachabteilungen berücksichtigt. Das System soll Transparenz schaffen und Kliniken helfen, den Personalbedarf fundiert gegenüber Entscheidungsträgern darzulegen.

Symbolbild. Credits: Kaboompics.com, pexels
Symbolbild. Credits: Kaboompics.com, pexels

Gemäß dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wird die Praxistauglichkeit von ÄPS-BÄK geprüft. Das Bundesministerium für Gesundheit beauftragte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit der Durchführung der Erprobung. Ausgewählte Kliniken, die nach § 137m SGB V zur Teilnahme verpflichtet sind, erhalten in dieser Woche Teilnahmeaufforderungen und Informationsmaterial. Die Datenerfassung erfolgt über eine browserbasierte Plattform, die neben fachabteilungsspezifischen Daten auch qualitative Kommentare ermöglicht. Eine freiwillige Befragung einer Fokusgruppe ist für Ende September 2025 geplant, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Die BÄK unterstützt die Evaluation und fordert Ärztinnen und Ärzte auf, sich aktiv einzubringen. Das System, das seit 2019 in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften entwickelt wurde, soll langfristig als Standard für die Personalbemessung im Rahmen der Krankenhausreform etabliert werden. Die Erprobung prüft unter anderem die Vergleichbarkeit der Daten und die Anwendbarkeit in unterschiedlichen Klinikstrukturen, um eine flächendeckende Nutzung zu ermöglichen.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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