BMFTR: Neue Förderrichtlinie zur Reduzierung des Gender Data Gap in der klinischen Forschung
Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat eine neue Förderrichtlinie veröffentlicht, um den Gender Data Gap in der klinischen Forschung zu schließen. Ziel ist es, Evidenzlücken für geschlechtersensible Behandlungen zu identifizieren und die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte in der Forschung zu fördern.
Klinische Studien schließen oft überproportional Männer ein, während Frauen und nichtbinäre Personen unterrepräsentiert sind. Gründe sind methodische Herausforderungen wie hormonelle Schwankungen oder Schwangerschaft. Dies führt zu Wissenslücken, die die Gesundheitsversorgung, insbesondere von Frauen, beeinträchtigen. Die Förderrichtlinie zielt darauf ab, dringliche Forschungsfragen zu priorisieren, Evidenz zu geschlechtersensiblen Therapien auszubauen und Nachwuchsforscher für diese Thematik zu sensibilisieren.

Die Förderung umfasst vier Module: systematische Übersichtsarbeiten zu bestehender Evidenz, Post-hoc-Analysen von Studien-Datensätzen, Priority Setting Partnerships zur Identifikation relevanter Forschungsfragen und Summer Schools zur Qualifizierung junger Forscher. Gefördert werden Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und in Modul 3 auch Patientenorganisationen. Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR oder der Schweiz genutzt werden.
Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt, bei Hochschulen mit bis zu 100 Prozent der projektbezogenen Ausgaben und einer Projektpauschale von 20 Prozent. Anträge sind bis 10. März 2026 beim DLR-Projektträger einzureichen. Die Bewertung erfolgt durch ein externes Gremium nach Kriterien wie Relevanz, wissenschaftlicher Qualität und Einbindung von Patientenperspektiven. Die Richtlinie gilt bis 30. Juni 2027, mit möglicher Verlängerung bis 2031.
Original Paper:
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.


