BMFTR fördert eHealth: Postdoc Starting Grants für innovative Gesundheitsforschung

von | Aug. 18, 2025 | Forschung

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat eine neue Förderrichtlinie im Bundesanzeiger vom 14. August 2025 veröffentlicht, die Postdoc Starting Grants im Förderschwerpunkt „Zukunft eHealth“ ausschreibt. Ziel ist es, hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler mit mathematisch-informatischem Hintergrund für die datengetriebene Gesundheitsforschung zu gewinnen und innovative In-silico-Ansätze zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie zu entwickeln. Die Förderung soll Deutschland als Spitzenstandort für Gesundheitsforschung stärken und den steigenden Bedarf an interdisziplinären Experten decken.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Die Richtlinie adressiert fortgeschrittene Promovierende und Postdocs, deren Promotion maximal vier Jahre zurückliegt, und unterstützt erste eigenständige Forschungsprojekte an deutschen Hochschulen. Diese Projekte sollen neue oder verbesserte In-silico-Methoden, KI-basierte Analysen und computergestützte Modelle für die biomedizinische Forschung entwickeln. Gefördert werden Ansätze zur Standardisierung und Integration biomedizinischer Daten, evidenzbasierte Entscheidungssysteme, personalisierte Behandlungsansätze sowie Simulationen komplexer pathophysiologischer Prozesse. Eine solide Datengrundlage ist Voraussetzung, während neue Datenerhebungen nur zur Validierung oder Ergänzung bestehender Datensätze gefördert werden.

Die Förderung erfolgt als nicht rückzahlbarer Zuschuss für bis zu drei Jahre, mit einer Projektpauschale von 20 Prozent für Hochschulen. Neben der Stelle des projektleitenden Postdocs können zusätzliche Stellen für Doktoranden oder wissenschaftliche Hilfskräfte beantragt werden. Sachmittel, Reisemittel und Kosten für Open-Access-Publikationen sind ebenfalls förderfähig. Projekte müssen nationale und internationale Standards zur Datennutzung einhalten und einen konkreten Erkenntnisgewinn sowie einen klaren Verwertungsplan vorweisen. Die Einbindung von Patienten oder Anwendergruppen sowie die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Analysen und Diversität sind erwünscht.

Antragsberechtigt sind staatliche oder staatlich anerkannte Hochschulen in Deutschland, die die geförderten Postdocs in ein interdisziplinäres Forschungsumfeld integrieren. Der DAAD, als strategischer Partner der EU, unterstützt die internationale Vernetzung. Die Antragstellung erfolgt zweistufig über das elektronische System „easy-Online“, mit einer Frist für Projektskizzen bis 17. November 2025. Die Bewertung erfolgt nach Kriterien wie Innovationsgrad, wissenschaftlicher Qualität, Durchführbarkeit und Verwertbarkeit.

Die Richtlinie, die bis 31. Dezember 2033 gilt, ist Teil der Hightech Agenda Deutschland und ergänzt Initiativen wie die Medizininformatik-Initiative. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, Forschungskapazitäten im Bereich eHealth auszubauen, um mit der globalen Dynamik Schritt zu halten und die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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