AWMF warnt vor Kürzungen bei ZB MED und fordert Sicherung essenzieller Angebote
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat in einem Positionspapier die Bedeutung der Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) hervorgehoben und vor den Folgen finanzieller Einschnitte gewarnt. Die ZB MED, die sich von einer klassischen Fachbibliothek zu einer digitalen Wissensinfrastruktur entwickelt hat, steht unter Druck, da die Bundesregierung die Finanzierung gestrichen und Nordrhein-Westfalen Mittelgekürzungen angekündigt hat, was zur Einstellung einiger Leistungen führen könnte.

Die AWMF betont die Relevanz mehrerer Angebote, die erhalten werden sollten. Dazu gehört die Open-Access-Plattform German Medical Science (GMS), insbesondere das erfolgreiche Journal for Medical Education, das preisgünstige, qualitativ hochwertige und gut sichtbare Veröffentlichungen ermöglicht. Weitere wichtige Leistungen umfassen den niedrigschwelligen Zugang zu digitaler Literatur auch für Nicht-Universitätsangehörige, den vor Ortigen Zugriff auf Bestände, die elektronische Sicherung von Zeitschriften mit Langzeitarchivierung sowie die Möglichkeit zu Forschungskooperationen, die Drittmitteleignung voraussetzt.
Die AWMF sieht diese Leistungen als nationale Aufgaben an, die in gemeinsamer Trägerschaft von Bund und Ländern gesichert werden müssen. Der Ausstieg des Bundes aus der Finanzierung werde die Logik zentraler wissenschaftlicher Infrastrukturen untergraben und Nordrhein-Westfalen unverhältnismäßig belasten. Eine langfristige Finanzierung sei essenziell, um die Versorgung mit validen, qualitätsgeprüften Daten für Forschung, Praxis und Künstliche Intelligenz zu gewährleisten.
Weitere Informationen:
https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/dateien/stellungnahmen/2025/2025-12-01_Positionspapier_AWMF_ZB-MED.pdf
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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