AOK-Institut sieht Einsparpotenzial durch verpflichtenden Biosimilar-Austausch

von | Nov. 12, 2025 | Forschung, Gesundheit

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) sieht im biosimilarfähigen Arzneimittelmarkt Einsparpotenziale von bis zu 2,33 Milliarden Euro jährlich durch einen verpflichtenden Austausch von Biosimilars in Apotheken. Die Nettokosten austauschfähiger Biologika beliefen sich 2024 auf 4,23 Milliarden Euro, 7,1 Prozent des GKV-Arzneimittelmarktes.

Biosimilarfähiger Gesamtmarkt, biosimilarfähiger Fertigarzneimittelmarkt und Einsparpotenziale | Quelle: WIdO | Copyright: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Biosimilarfähiger Gesamtmarkt, biosimilarfähiger Fertigarzneimittelmarkt und Einsparpotenziale | Quelle: WIdO | Copyright: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Juni 2025 ein Beratungsverfahren zur Erweiterung der Biosimilar-Substitution gestartet. Ziel ist es, weitere hochpreisige Biologika durch gleichwertige Biosimilars zu ersetzen. Studien bestätigen, dass ein solcher Austausch die Behandlungsqualität nicht beeinträchtigt, wie das Paul-Ehrlich-Institut und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft betonen.

Das WIdO schätzt, dass bei 70 Prozent Preisabschlag und 80 Prozent Umstellungsquote auf kostengünstige Biosimilars 2,33 Milliarden Euro eingespart werden könnten, bei einem konservativeren Szenario 693 Millionen Euro. Voraussetzung ist eine gesetzliche Regelung analog der Generika-Substitution, wie sie in Ländern wie Frankreich bereits üblich ist. Seit 2006 ermöglichen auslaufende Patente den Markteintritt von Biosimilars, die Kosten senken, ohne die Versorgungsqualität zu mindern.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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