Forschende der Universitätsmedizin Greifswald entwickeln mit einem hochmodernen, EU-geförderten Mikroskop Methoden zur schnelleren Erkennung von Mikroorganismen. Das Gerät mit automatisierter Software und Bildanalyse soll durch Künstliche Intelligenz die mikrobiologische Diagnostik optimieren, insbesondere in zeitkritischen Fällen wie Sepsis.

In der diagnostischen Mikrobiologie ist Zeit entscheidend, besonders bei Sepsis und resistenten Erregern. Herkömmliche Methoden erfordern eine Kultivierung über Nacht, bevor Identifizierung und Resistenztests folgen. Das neue Verfahren liefert durch sensitive Mikroskopie bereits am selben Tag Hinweise auf Erreger, was eine schnellere Anpassung der Antibiotikatherapie ermöglicht und schwere Folgen vermeiden kann.

Die Lichtmikroskopie, das älteste Verfahren zum Bakteriennachweis, wird durch KI ergänzt. Algorithmen lernen aus markierten Bildern, um irrelevante Bereiche auszublenden und eine Vorauswahl zu treffen. Dies verkürzt den zeitaufwendigen Prozess der manuellen Begutachtung zahlreicher Gesichtsfelder. Die finale Entscheidung bleibt bei Fachärzten.

Das Gerät erlaubt vollständige Scans von Präparaten, Autofokussierung, automatische Elementerkennung und Inkubation direkt auf dem Objekttisch. Es bietet Potenzial für weitere Innovationen in der Infektionsdiagnostik.

Das Projekt “Innovative mikroskopische Methoden zur beschleunigten Infektionsdiagnostik” wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.

Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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