VORGESTELLT: Warum eine indische Doktorandin in Coburg neue Biomarker sucht
An der Hochschule Coburg forschen Wissenschaftler an einer Therapie gegen Elephantiasis, eine tropische Krankheit, die durch parasitäre Würmer ausgelöst wird. Die indische Doktorandin Pavithra Rajkumar sucht dazu im Rahmen eines internationalen Promotionsprojekts nach biologischen Markern, die individuelle Behandlungen optimieren sollen. Unterstützt wird sie von einem Professor und dem interdisziplinären Promotionszentrum Analytics4Health.
Elephantiasis, auch lymphatische Filariose genannt, entsteht durch von Mücken übertragene Parasiten, die Lymphgefäße blockieren. Dies führt zu schweren Schwellungen an Beinen, Armen oder Genitalien, Gewebeverdickungen, Schmerzen und langfristigen Bewegungseinschränkungen. Weltweit sind über 120 Millionen Menschen betroffen. Die Krankheit zählt zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten und verursacht erhebliches Leid in betroffenen Regionen.
Die Doktorandin von der SRM University AP in Indien ist nach Deutschland gekommen, um ihre Forschung zu vertiefen. In einer klinischen Studie analysiert sie Proteinmarker im Blut, die Veränderungen während der Behandlung widerspiegeln. Ziel ist es, den Heilungsprozess besser zu verstehen und Therapien anzupassen. Sie kooperiert mit dem Institute of Applied Dermatology in Indien, das ein integratives Behandlungskonzept entwickelt hat. Dieses Konzept hat bereits Erfolge bei der Rückbildung chronischer Lymphödeme gezeigt.

Die Forschung geht über die bloße Überprüfung medizinischer Verbesserungen hinaus und liefert Einblicke in die zugrunde liegenden Mechanismen. Einfache und zuverlässige Biomarker sollen Therapiefortschritte überwachen und Behandlungen personalisieren. Das Promotionszentrum Analytics4Health an der Hochschule Coburg bietet mit seiner interdisziplinären Ausrichtung und der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig optimale Bedingungen. Dort wird die Doktorandin in bioanalytische Methoden wie Proteomik, Massenspektrometrie und Bioelektrische Impedanz Analyse eingearbeitet.
Die ersten Monate in Deutschland stellten für Rajkumar eine Umstellung dar. Neben neuen Forschungsmethoden galt es, Stipendium, Visum und Wohnung zu organisieren. Die offene Atmosphäre an der Hochschule Coburg und die Unterstützung des Mentorats-Teams erleichterten die Integration. Neben der Laborarbeit genießt sie die ruhige, kulturreiche Umgebung Coburgs, die Ausgleich zu ihrer anspruchsvollen Arbeit bietet.
Zukünftig plant die Doktorandin, ihre Arbeit auf weitere Bereiche auszuweiten und Verbindungen zwischen Gesundheit und Umweltschutz zu stärken. Ihr Ziel ist es, Beiträge zu leisten, die Menschen helfen und die Natur schützen. Der betreuende Professor, Leiter der Forschungsgruppe Instrumentelle Bioanalytik, sieht in ihr eine engagierte Nachwuchswissenschaftlerin an der Schnittstelle von Bioanalytik und Medizintechnik. Mit seiner Expertise und internationalen Kooperationen fördert er das Projekt.
Die Hochschule Coburg baut durch solche Initiativen Brücken zu globalen Partnern und unterstützt Talente bei der Gestaltung zukünftiger Lösungen. Die SRM University AP gilt als junge, exzellent ausgestattete und international orientierte Privatuniversität. Die Kooperation zwischen Indien und Deutschland unterstreicht den Wert interkulturellen Austauschs in der Wissenschaft.
Elephantiasis belastet vor allem arme Regionen in den Tropen, wo Mücken die Parasiten übertragen. Die Suche nach Biomarkern könnte die Diagnose und Therapie revolutionieren, da aktuelle Behandlungen oft langwierig und nicht immer effektiv sind. Das indische Institut hat mit seinem Konzept gezeigt, dass integrative Ansätze Lymphödeme rückbilden können. Die Coburger Forschung ergänzt dies durch analytische Methoden, die biologische Veränderungen quantifizieren.
Das Promotionszentrum Analytics4Health integriert Disziplinen wie Biologie, Informatik und Medizin. Die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut ermöglicht Zugang zu hochmoderner Technologie. Solche Projekte stärken die Position der Hochschule Coburg in der angewandten Forschung und tragen zur globalen Gesundheitsversorgung bei.
Langfristig könnte die Forschung zu personalisierten Therapien führen, die die Heilungschancen verbessern. Biomarker im Blut ermöglichen eine nicht-invasive Überwachung und Anpassung von Behandlungen. Dies reduziert Belastungen für Patienten und senkt Kosten in betroffenen Ländern.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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