MHH erhält Verlängerung für Modellstudiengang HannibaL

von | Dez. 10, 2025 | Forschung, Gesundheit

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) darf ihren Modellstudiengang HannibaL („Hannoversche integrierte, berufsorientierte und adaptive Lehre“) für weitere sechs Jahre fortführen. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat die dritte Verlängerung genehmigt, um die Reform des Medizinstudiums zu unterstützen. Der Studiengang, seit dem Wintersemester 2005/2006 aktiv, kombiniert Theorie und Praxis von Beginn an und stellt Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt.

Die Verlängerung wurde in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung beschlossen. Sie würdigt die Bemühungen der MHH, die medizinische Ausbildung praxisnah zu gestalten und zukunftsfähig zu entwickeln. Derzeit sind rund 2.500 Studierende im Humanmedizin-Studium an der MHH eingeschrieben. Die Hochschulleitung sieht in der Verlängerung eine Chance, die Ausbildung weiter zu optimieren und die Studierenden besser auf die Anforderungen des Gesundheitssystems vorzubereiten.

Erfolgsmodell wird fortgesetzt: Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) überreicht die Urkunde zur Verlängerung des Modellstudiengangs HannibaL an MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner und MHH-Studiendekan Professor Christian Mühlfeld. | Copyright: MWK/Daniel Voigt.
Erfolgsmodell wird fortgesetzt: Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) überreicht die Urkunde zur Verlängerung des Modellstudiengangs HannibaL an MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner und MHH-Studiendekan Professor Christian Mühlfeld. | Copyright: MWK/Daniel Voigt.

Eine fünfköpfige Kommission des Medizinischen Fakultätentages (MFT) begutachtete den Studiengang Anfang des Jahres positiv. Die Bewertung lobte die patientenzentrierte Ausrichtung, die frühen Einblicke in die Krankenversorgung, die klinischen Erfahrungen, die soziale Kompetenzentwicklung und die starke Forschungsorientierung. Auch die gute Infrastruktur, die verlässliche Organisation und die Erreichbarkeit von Ansprechpersonen wurden hervorgehoben.

Seit der Einführung durch Professor Hermann Haller hat der Studiengang unter der Leitung von Professor Ingo Just kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. In den letzten 20 Jahren wurde die patientennahe Ausbildung stetig weiterentwickelt, insbesondere durch die Digitalisierung während der Corona-Pandemie. Eine eigens entwickelte App, die UAPP, unterstützt den Unterricht am Krankenbett und ermöglicht eine flexible Organisation. Zudem hat in diesem Jahr der erste Jahrgang abgeschlossen, der über das gesamte Studium wissenschaftlich gefördert wurde.

Für die vierte Förderperiode, unter der Leitung des neuen Studiendekans Professor Christian Mühlfeld, sind neue Ziele gesetzt. Dazu gehört die stärkere Einbindung von Lehrkrankenhäusern angesichts des Rückgangs stationärer Versorgung, der Ausbau von Virtual-Reality-basierten Angeboten und die Förderung der Gesundheit der Studierenden durch Selbstachtsamkeit und Stressmanagement. Ein weiterer Fokus liegt auf einem Vertiefungstrack für Allgemeinmedizin, um den Bedarf an Hausärztinnen und Hausärzten in Niedersachsen zu decken.

Der Studiengang verzichtet auf die klassische Trennung von Vorklinik und Klinik. Stattdessen beginnt der patientennahe Unterricht bereits im ersten Semester. Die Ausbildung ist wissenschaftlich fundiert und zielt darauf ab, Studierende in molekularer Medizin zu schulen, um sie auf die Erforschung neuer Behandlungswege vorzubereiten. Der Unterricht erfolgt in fünf siebenwöchigen Quintilen, wobei ab dem dritten Studienjahr Kleingruppenarbeit gefördert wird, um die persönliche Betreuung zu verbessern.

Mehr dazu:

Medizinische Hochschule Hannover : Medizinstudium an der MHH: Praxis von Anfang an


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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