Eine bahnbrechende Studie im Fachblatt Science identifizierte bereits 2024 eine neue Form des Zelltods namens Triaptose die das Potenzial hat, die Krebsbekämpfung nachhaltig zu verändern. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Associate Professor Lin-Lin Bu von der Wuhan University School and Hospital of Stomatology hat jetzt eine umfassende Übersicht dazu in der Fachzeitschrift Research veröffentlicht, die den Weg für zukünftige Therapien ebnet.

Krebs bleibt eine der größten Herausforderungen der Gesundheitsversorgung weltweit, trotz Fortschritten in Chirurgie, Strahlentherapie und Immuntherapie. Häufig scheitern Behandlungen an resistenten Tumorzellen, die konventionellen Zelltodmechanismen entgehen. Die Entdeckung neuer immunogener Zelltodformen wie Pyroptose, Ferroptose und nun Triaptose bietet neue Ansätze. Triaptose wird durch Menadion, eine Vorstufe von Vitamin K, ausgelöst, das als Prooxidans die Kinase PIK3C3/VPS34 oxidiert. Dies stört die Endosomenfunktion, führt zu Vakuolenansammlung und letztlich zum Bruch der Plasmamembran, wodurch Tumorzellen abgetötet werden – ein Prozess, der sich von bisher bekannten Wegen unterscheidet.

In Mausmodellen mit Prostatakrebs zeigte die orale Verabreichung von Menadion eine bessere Tumorkontrolle als Standardtherapien, begleitet von einem günstigen Sicherheitsprofil. Die Triaptose nutzt eine Schwachstelle vieler Krebszellen, ihre Abhängigkeit vom Endomembran-Transportsystem, und könnte zudem die Immuntherapie unterstützen, indem sie „kalte“ Tumore in „heiße“ umwandelt, etwa durch Synergie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren.

Die Übersicht beschreibt den molekularen Mechanismus der Triaptose, ihre Signalkaskade und die Rolle oxidativen Stresses in der Krebsentstehung. Zukünftige Forschung soll sich auf die Entwicklung neuer Wirkstoffe und intelligente Abgabesysteme konzentrieren, um Präzision und Wirksamkeit zu steigern. Auch die Wechselwirkungen mit anderen Zelltodformen könnten zu kombinierten Therapien gegen Resistenzen führen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Menadion auch bei nicht-onkologischen Erkrankungen wirksam sein könnte, was das Potenzial der Triaptose über den Krebsbereich hinaus erweitert.

Die Entdeckung vertieft das Verständnis biologischer Prozesse und könnte eine vielversprechende Therapieoption für Patienten werden, die auf bestehende Behandlungen nicht ansprechen. Die Hoffnung ist, dass diese Innovation bald den Sprung von der Forschung in die klinische Praxis schafft und neue Perspektiven für die Onkologie eröffnet.

Original Paper:

Triaptosis and Cancer: Next Hope? | Research

Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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