Hamburger Wissenschaftspreis 2025 geht an Virologe Florian Klein für Pionierarbeit bei HIV-Therapie

von | Nov. 24, 2025 | Forschung, Gesundheit

Am vergangenen Freitag wurde im Hamburger Rathaus der Hamburger Wissenschaftspreis 2025 im Fachbereich „Immunmodulation“ an Professor Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, verliehen. Die Preisverleihung fand in Anwesenheit von Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal statt. Die mit 150.000 Euro dotierte Auszeichnung, gestiftet von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve, ehrt Kleins bahnbrechende Forschungen zur Antikörper-basierten Prävention und Therapie von HIV sowie anderen Virusinfektionen.

Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigte Klein als international führenden Experten, dessen Arbeit nicht nur Infektionsforschung vorantreibt, sondern auch neue Ansätze für Therapien bei Krebs und Autoimmunerkrankungen eröffnet. Besonders hervorgehoben wurde seine Entdeckung, dass die Kombination zweier monoklonaler Antikörper einen synergistischen Schutzeffekt gegen HIV entfaltet – weit über die Summe der Einzelwirkungen hinaus. Zudem zeigte Klein, dass Antikörpertherapien langfristige immunmodulatorische Effekte haben können, indem sie die körpereigenen antiviralen Abwehrkräfte nachhaltig stärken.

Der Preisträger Prof. Dr. Florian Klein (Mitte) mit Akademiepräsident Prof. Dr. Mojib Latif und Stifterin Eva-Maria Greve von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. | Quelle: Jann Wilken | Copyright: AdWHH / Jann Wilken
Der Preisträger Prof. Dr. Florian Klein (Mitte) mit Akademiepräsident Prof. Dr. Mojib Latif und Stifterin Eva-Maria Greve von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. | Quelle: Jann Wilken | Copyright: AdWHH / Jann Wilken

Wissenschaftssenatorin Blumenthal betonte die gesellschaftliche Relevanz des Themas und lobte Kleins Pionierarbeit, die durch Forschungsehrgeiz und Neugier geprägt sei. Akademiepräsident Prof. Dr. Mojib Latif fügte hinzu, dass Kleins Forschungen das Motto des 20-jährigen Jubiläums der Akademie – „Wissenschaft für die Gesellschaft“ – exemplarisch verkörpere. In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Ansgar Lohse, Direktor der I. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das enorme Potenzial von Kleins Arbeiten hervor, insbesondere die synergistische Wirkung kombinierter Antikörper.

Der 1977 in Essen geborene Klein, der an der Uniklinik Köln seit 2017 das Institut für Virologie leitet, nutzt das Preisgeld, um die Mechanismen zu erforschen, warum bei einigen HIV-Patienten das Virus nach einer Antikörpertherapie über Jahre ohne Medikamente kontrolliert wird. „Wir vermuten ein Zusammenspiel von Immunzellen und verabreichten Antikörpern“, erklärte Klein. Sein Ziel ist es, diese Kontrolle auf die Mehrheit der HIV-Infizierten auszudehnen – ein Ansatz, der neue Perspektiven für eine Heilung eröffnen könnte.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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