Medizinische Fakultät Augsburg führt Visual Thinking Strategies ein

von | Nov. 21, 2025 | Forschung, Gesundheit

Die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg setzt im Wintersemester erstmals die Methode Visual Thinking Strategies (VTS) in der Lehre ein. Ziel ist die Förderung von professioneller Wahrnehmung, kritischem Denken und Kommunikationsfähigkeit von Medizinstudierenden durch Kunstbetrachtung. Augsburg gehört zu den ersten deutschen Universitäten, die VTS in der Medizinausbildung anwenden.

VTS wurde in den 1980er-Jahren am Museum of Modern Art in New York entwickelt, um durch strukturierte Kunstbetrachtung kognitive, soziale und kommunikative Kompetenzen zu schulen. Im Seminarraum diskutieren Studierende projizierte Kunstwerke anhand von drei Leitfragen, die differenzierte Beobachtung, Evidenzsuche, aktives Zuhören und Wertschätzung verschiedener Perspektiven fördern.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Internationale Studien belegen, dass VTS die diagnostische Genauigkeit, Ausdrucksfähigkeit und Empathie von Studierenden verbessert. Die Methode hilft, mit Unsicherheit umzugehen und Beobachtungen klar zu kommunizieren. Sie stärkt den Modellstudiengang Augsburgs, der wissenschaftliche Exzellenz mit Reflexion und menschlicher Kompetenz verbindet.

Die Methode wurde von Studiendekan Prof. Dr. Thomas Rotthoff an der Harvard Medical School erlernt, wo sie fester Bestandteil medizinischer Curricula ist. In Deutschland ist Augsburg Vorreiter. Neben dem Einsatz im Studium wird VTS in didaktischen Fortbildungen für Lehrende genutzt, insbesondere in Workshops zum patientenbezogenen Unterricht.

Seit dem Wintersemester 2025/26 ist VTS in das Lehrkonzept Maturitas integriert, das Studierende zu beruflicher Identität und Verantwortung führt. Im dritten Semester unterstützt es unter dem Thema „Professionelle Wahrnehmung“ die Entwicklung von Beobachtungskompetenz in klinischen Situationen.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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