Studie enthüllt wie Krebszellen enge Gewebespalten durchdringen

von | Nov. 19, 2025 | Forschung, Gesundheit

Forschende der Technischen Universität Delft und des Kavli Institute of Nanoscience haben in einer Studie untersucht, wie aggressive Krebszellen enge Gewebespalten überwinden, um Metastasen zu bilden. Die Ergebnisse zeigen, dass Fibrosarkomzellen flexibler sind als Melanomzellen – und sich effizienter durch enge Spalten bewegen.

Das Bild zeigt die drei verschiedenen mikrofluidischen Assays, die an den Krebszellen durchgeführt wurden (oben), und die entsprechenden Auswertungen (unten). Credits: A. van der Net
Das Bild zeigt die drei verschiedenen mikrofluidischen Assays, die an den Krebszellen durchgeführt wurden (oben), und die entsprechenden Auswertungen (unten). Credits: A. van der Net

Die Studie verglich die metastasierenden Krebslinien MV3 (Melanom) und HT1080 (Fibrosarkom). Während beide Zelltypen ähnliche Bewegungsergebnisse erzielen, nutzen Fibrosarkomzellen ihre höhere Verformbarkeit, um sich durch enge Gewebelücken zu quetschen. Zwei mikrofluidische Geräte wurden entwickelt: eines zur Messung der Zellverformbarkeit, das andere zur Analyse der Bewegungsgeschwindigkeit. Die Ergebnisse bestätigten, dass Fibrosarkomzellen schneller und effizienter durch enge Spalten migrieren, ohne dass dies ihre Bewegungsrichtung beeinflusst.

Die Forschung zeigt erstmals einen direkten Zusammenhang zwischen der Verformbarkeit von Krebszellen und ihrer Fähigkeit, enge Gewebebereiche zu durchdringen. Sie liefert neue Erkenntnisse über die Ausbreitungsstrategien von Krebszellen und könnte die Entwicklung von Diagnostika und Therapien fördern, die mechanische Eigenschaften von Krebszellen nutzen, um Behandlungserfolge oder Prognosen vorherzusagen.

Original Paper:

Deformability determines confined cancer cell migration efficiency with limited effect on directionality | Biomicrofluidics | AIP Publishing


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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