Broken-Heart-Syndrom: Warnung vor akuter Herzschwäche durch Stress

von | Nov. 19, 2025 | Forschung, Gesundheit

Das Takotsubo-Syndrom, auch Broken-Heart-Syndrom genannt, führt zu plötzlicher Herzmuskelschwäche und betrifft zu 80 bis 90 Prozent Frauen zwischen 65 und 75 Jahren. Ausgelöst durch emotionalen oder körperlichen Stress, ähneln die Symptome einem Herzinfarkt, ohne dass ein Herzkranzgefäß verschlossen ist. Die Deutsche Herzstiftung informiert im Rahmen der bundesweiten Herzwochen über diese ernsthafte Erkrankung.

Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, Chefärztin der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Intensivmedizin, Marien-Hospital Wesel | Quelle: Foto: A. Malkmus | Copyright: Foto: Deutsche Herzstiftung/A. Malkmus
Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, Chefärztin der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Intensivmedizin, Marien-Hospital Wesel | Quelle: Foto: A. Malkmus | Copyright: Foto: Deutsche Herzstiftung/A. Malkmus 

Typische Auslöser sind emotionale Belastungen wie der Tod eines Angehörigen oder körperliche Belastungen wie extreme Anstrengungen. Die Herzspitze weitet sich ballonartig, während die Herzbasis normal funktioniert. Stresshormone wie Adrenalin steigen stark an, schädigen Herzmuskelzellen und beeinträchtigen die Durchblutung durch Verkrampfungen kleiner Herzkranzgefäße. Symptome umfassen Brustschmerzen, Luftnot, Schwindel oder Bewusstlosigkeit, ohne Frühwarnzeichen.

Bis zu 50 Prozent der Betroffenen erleiden lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufschock. Die Diagnose erfolgt durch Herzkatheteruntersuchung, Herzultraschall oder Magnetresonanztomografie. Blutwerte zeigen gering erhöhte Herzenzyme, aber stark erhöhte natriuretische Peptide. Die Behandlung umfasst wassertreibende Medikamente, Blutverdünner und in schweren Fällen Beatmung oder Herzunterstützungssysteme. Die Herzfunktion normalisiert sich meist innerhalb weniger Tage, doch Rückfälle treten bei vier bis zehn Prozent auf. Langfristig bleibt das Sterberisiko erhöht.

Experten betonen die Notwendigkeit intensiver Überwachung und Stressreduktion, da keine Medikamente Rückfälle verhindern können.

Weiterführende Informationen:

Wenn das Herz bricht: das Takotsubo-Syndrom | Herzstiftung


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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