DGG warnt vor Altersdiskriminierung in der Medizin
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) kritisiert Überlegungen, hochbetagten Menschen bestimmte Therapien aufgrund ihres Alters oder der Kosten vorzuenthalten. Anlass ist eine Debatte, ausgelöst durch Äußerungen des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Hendrik Streeck. Das kalendarische Lebensalter allein dürfe keine Grundlage für medizinische Entscheidungen sein, betont DGG-Präsident Prof. Michael Denkinger.

Die Geriatrie sei zentral für die Versorgung einer alternden Gesellschaft. Sie berücksichtigt neben Erkrankungen auch Funktionalität, Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Patienten. Durch das geriatrische Assessment ermögliche sie eine differenzierte Abwägung von Behandlungsoptionen. Diese wissenschaftlich fundierte, interprofessionelle Methode setze auf Zusammenarbeit mit Pflege, Therapie und sozialen Diensten sowie den Dialog mit Patienten.
Ökonomische Aspekte seien relevant, dürfen jedoch keine Altersdiskriminierung fördern. Die DGG fordert eine sachliche Diskussion über die medizinische Versorgung älterer Menschen und eine Stärkung geriatrischer Strukturen. Mit angepassten Konzepten könne die Geriatrie eine menschlichere, effektivere und wirtschaftlich tragfähige Medizin im Alter gestalten. Die DGG drängt auf politische Einbindung, um Vertrauen in das Gesundheitssystem zu sichern und pauschale Altersgrenzen zu verhindern.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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