Neue Erkenntnisse zur extrapulmonalen Tuberkulose durch Immunanalyse
Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen, der Uniklinik Köln und des LIMES-Instituts der Universität Bonn haben im Blut die Immunreaktion bei extrapulmonaler Tuberkulose (EPTB) entschlüsselt. Die im Fachjournal Nature Communications veröffentlichte Studie nutzte Multi-Omics-Ansätze, darunter Einzelzell-RNA-Sequenzierung, um komplexe Signalnetzwerke im Blut von EPTB-Patienten zu analysieren.

Tuberkulose infiziert jährlich zehn Millionen Menschen, davon bis zu 30 Prozent mit EPTB, die Organe außerhalb der Lunge befällt. Die Studie identifizierte drei Immunotypen, die unterschiedliche Krankheitsverläufe widerspiegeln, und entwickelte genexpressionsbasierte Biomarker zur Diagnose von pulmonaler und extrapulmonaler Tuberkulose. Diese könnten künftig invasive Gewebepunktionen ersetzen, da sie auf leicht zugänglichen Blutproben basieren.
Die Ergebnisse, die Interferon- und Interleukin-1-Signalwege sowie T-Zellen und natürliche Killerzellen einbeziehen, ebnen den Weg für präzisere Diagnostik und personalisierte Therapien. Die Validierung erfolgt derzeit in der mEx-TB-Studie an mehreren DZIF-Standorten in Deutschland.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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