Gefährdete Versorgung: ABDA kritisiert Apothekenreform

von | Nov. 10, 2025 | Forschung, Gesundheit, Politik

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) scharf kritisiert. In einer umfassenden Stellungnahme zur Anhörung der Referentenentwürfe des Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetzes (ApoVWG) sowie geplanter Änderungen der Apothekenbetriebsordnung und Arzneimittelpreisverordnung betonte die ABDA die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Stärkung der Apotheken. Ohne diese drohe weiteres Apothekensterben, was die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung erschwere.

Symbolbild. Credits: Pexels.com
Symbolbild. Credits: Pexels.com

Die ABDA lehnt Pläne des BMG entschieden ab, die verpflichtende Anwesenheit von Apothekern in Apotheken aufzuweichen. Diese Regelung gefährde essenzielle Leistungen und die Versorgungssicherheit. Positiv bewertet die ABDA hingegen die Absicht, Apotheken stärker in die Primärversorgung einzubinden, etwa durch erweiterte Angebote in Prävention, Impfungen und Früherkennungstests. Vorschläge hierzu hatte die ABDA bereits im April 2025 im Positionspapier „In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke“ vorgelegt, die teilweise im Entwurf berücksichtigt wurden.

Vor der Kabinettsbefassung im Dezember erinnerte die ABDA an den Koalitionsvertrag, der eine Stärkung der Apotheken angesichts des demografischen Wandels zusichert. Die aktuelle Reform drohe jedoch, dieses Ziel zu unterlaufen, da das Apothekenhonorar seit 2013 nicht an die Kostenentwicklung angepasst wurde. Die ABDA plant, in Gesprächen mit der Regierungskoalition und der Öffentlichkeit auf die Risiken für die flächendeckende Versorgung hinzuweisen.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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