Preis für bahnbrechende Methode zur Prognose und Therapie von Prostatakrebs
 
			Der Preis der Deutschen Hochschulmedizin 2025 geht an die internationale Initiative PROMISE. Das Forschungsteam unter Federführung der Universitätsmedizin Essen entwickelte eine Methode, um mit hochgenauer Bildgebung den Verlauf von Prostatakrebs noch präziser vorherzusagen und Therapien individueller zu steuern. Das Projekt gilt als herausragendes Beispiel für eine internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Forschungsergebnisse in Rekordzeit in die klinische Anwendung überführt.
Prostatakrebs ist mit jährlich rund 65.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland, 2020 starben rund 15.000 Patienten, etwa jeder elfte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Für Mediziner ist es eine Herausforderung, den Verlauf frühzeitig und abhängig von der Aggressivität richtig einzuschätzen und eine passende Therapie zu wählen. Damit das gelingen kann, ist eine verständliche Vermittlung der Befunde und des individuellen Risikos notwendig.

Das PROMISE-Team nutzte für die Risikobewertung die PSMA-PET, ein hochmodernes Bildgebungsverfahren, mit dem sich Prostatakrebszellen besonders präzise und ihr Ausbreitungsstadium im Körper sichtbar machen lassen. Da die Methode empfindlicher ist als ältere Verfahren, mussten ihre Befunde zunächst in neue Behandlungsempfehlungen übersetzt werden – ein Prozess, den PROMISE maßgeblich geprägt hat. In einer der größten Studien weltweit wertete das Team Bilddaten von über 15.000 Patienten aus. Gemeinsam mit international führenden Forschungseinrichtungen entwickelte es daraus das PROMISE-Schema – eine Methode, mit der sich individuelle Risikoprofile auf Basis der PSMA-PET deutlich präziser bestimmen lassen. Darauf aufbauend entstanden Nomogramme, also Vorhersagemodelle für das individuelle Risiko, die für Ärzt:innen und Patient:innen verständlich aufbereitet und zur gemeinsamen Therapieentscheidung nutzbar sind.
Besonders beeindruckend: die schnelle Übertragung der Forschungsergebnisse in die klinische Praxis. Bereits wenige Monate nach der Veröffentlichung wurden die neuen Modelle in die deutsche S3-Leitlinie Prostatakarzinom aufgenommen und bilden für Mediziner die maßgebliche Empfehlung für die Behandlung. Auch international gilt die Methode inzwischen als Standard.
Mehr dazu:
PROMISE Standardized Reporting of PSMA-PET in Prostate Cancer
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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