Studie: CDK4/6-Hemmer wirksam gegen Darmkrebs

Forscher des Universitätsklinikums Würzburg und der LMU München haben die Wirksamkeit von CDK4/6-Hemmern bei Darmkrebs getestet und vielversprechende Ergebnisse erzielt. Die ursprünglich für Brustkrebs entwickelten Medikamente hemmen das Wachstum von Darmkrebszellen effektiv, auch bei therapieresistenten Tumoren. Das Protein p16 spielt eine entscheidende Rolle: Zellen mit hoher p16-Expression reagieren schlechter auf die Behandlung. p16 könnte als Biomarker dienen, um Patienten zu identifizieren, die besonders von der Therapie profitieren.
Darmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebsarten und stellt die Onkologie vor erhebliche Herausforderungen. Viele Patienten entwickeln Resistenzen gegen Chemotherapien, was die Behandlung erschwert. CDK4/6-Hemmer haben in präklinischen Studien Potenzial gezeigt und könnten neue Optionen bieten.

CDK4 und CDK6 sind Enzyme, die die Zellteilung regulieren. Bei Krebs ist dieser Weg oft überaktiv, was zu unkontrolliertem Wachstum führt. Die Hemmer blockieren diese Enzyme und stoppen die Zellteilung.
Das Team testete die Substanzen an Zelllinien von Darm-, Brust- und Leberkrebs, einschliesslich resistenter Varianten. In den meisten Fällen wurde das Wachstum gebremst, doch hohe p16-Werte minderten die Wirkung. Analysen von Gewebeproben von 185 Darmkrebspatienten zeigten, dass niedrige p16-Aktivität mit besserer Prognose einhergeht, während in frühen Stadien kein klarer Vorhersagewert besteht.
Die von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderte Studie erschien in der Zeitschrift „Cellular Oncology“. Sie könnte zu individualisierten Therapien führen. Weitere Untersuchungen zur Rolle von p16 bei Resistenzen sind geplant. Kombinationen mit Immun- oder zielgerichteten Therapien erscheinen vielversprechend und könnten zu nebenwirkungsärmeren Behandlungen beitragen.
Original Paper:
Schneider, J.S., Khaled, N.B., Ye, L. et al. Efficacy of CDK4/6 Inhibition in colorectal cancer and the role of p16 expression in predicting drug resistance. Cell Oncol. (2025). doi.org/10.1007/s13402-025-01080-7
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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