Neues Handbuch beleuchtet Einfluss digitaler Technologien auf die Gesundheit

Ein umfassendes Handbuch mit dem Titel Digital Public Health – Interdisciplinary Perspectives analysiert die Auswirkungen digitaler Technologien auf die öffentliche Gesundheit. Herausgegeben von Prof. Dr. Hajo Zeeb und Forschenden aus Bremen, vereint das Werk Perspektiven aus Gesundheits-, Informations- und Sozialwissenschaften. Es ist im Springer Verlag in der Series on Epidemiology and Public Health erschienen und als Open-Access-Publikation kostenfrei online verfügbar.
Digitale Technologien wie Apps, Smartwatches oder soziale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und prägen zunehmend die öffentliche Gesundheit. Sie ermöglichen eine gezielte Verbreitung von Gesundheitsinformationen, schließen Versorgungslücken und unterstützen die Früherkennung von Krankheiten. Gleichzeitig werfen sie neue Fragen auf: Wie können persönliche Daten geschützt werden? Welche Bevölkerungsgruppen profitieren von digitalen Angeboten, und wer bleibt ausgeschlossen? Welche ethischen, rechtlichen und sozialen Herausforderungen entstehen durch die Digitalisierung?

Das Handbuch enthält über 30 Beiträge von Experten aus Medizin, Epidemiologie, Psychologie, Philosophie, Rechtswissenschaft und Informatik. Die Beiträge beleuchten sowohl die Potenziale als auch die Risiken digitaler Technologien – von der Förderung digitaler Gesundheitskompetenz über ethische Dilemmas bis hin zur praktischen Umsetzung in der Gesundheitsversorgung. Dabei wird betont, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sein darf, sondern an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet sein muss. Dies erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit, durchdachte Technikentwicklung und wissenschaftliche Begleitung.
Das Werk richtet sich an Forschende, Fachleute in Verwaltung, Politik und Gesundheitswesen. Es bietet Einblicke in Themen wie die Regulierung digitaler Gesundheitsanwendungen, den Umgang mit Gesundheitsdaten und die Gestaltung digitaler Präventionsstrategien. Die zentrale Erkenntnis: Nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen kann die Digitalisierung die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig stärken. Um ein internationales Publikum zu erreichen, ist das Handbuch auf Englisch verfasst.
Die Arbeit entstand im Rahmen des Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen, gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft, dem Bundesland Bremen und dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Die Veröffentlichung wurde teilweise durch den Publikationsfonds der Leibniz-Gemeinschaft unterstützt. Das BIPS widmet sich der Erforschung von Gesundheitsstörungen und der Entwicklung präventiver Konzepte, um Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen zu liefern und die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken aufzuklären.
Original Paper:
Zeeb H, Maaß L, Schultz T, Haug U, Pigeot I, Schüz B (Hrsg.). Digital Public Health – Interdisciplinary Perspectives. Cham: Springer; 2025. (Springer Series on Epidemiology and Public Health)
Digital Public Health: Interdisciplinary Perspectives | SpringerLink
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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