Neue Schwachstelle von Krebszellen entdeckt

Ein internationales Forscherteam des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Netherlands Cancer Institute hat eine bislang unbekannte Schwachstelle von Krebszellen identifiziert. Die Behandlung mit Zellteilungshemmern wie Paclitaxel führt dazu, dass Krebszellen kleine Peptide produzieren, die vom Immunsystem erkannt werden können. Diese Entdeckung könnte neue Wege für immunbasierte Krebstherapien eröffnen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Krebszellen zeichnen sich durch schnelle Zellteilung aus, weshalb Medikamente wie Paclitaxel, die die Mitose blockieren, das Tumorwachstum stoppen können. Die Forscher stellten fest, dass diese Blockade die Proteinproduktion in Krebszellen verändert und sogenannte uORF-Peptide entstehen lässt. Diese kurzen Proteinschnipsel, die aus „upstream open reading frames“ der mRNA stammen, werden während der Mitose vermehrt produziert, da sich Ribosomen gezielt an diesen Genabschnitten ansammeln. Die Peptide erscheinen auf der Oberfläche der Krebszellen und sind für das Immunsystem sichtbar.

„Unsere Ergebnisse erweitern das Verständnis der molekularen Veränderungen während der Zellteilung und deren therapeutischer Hemmung, und geben Hinweise, wie wir hier gezielt mit neuen Therapieansätzen eingreifen können“, so Angelika Riemer vom DKFZ, ebenfalls Seniorautorin der Arbeit. „So könnten wir etwa die Wirksamkeit bestimmter Chemotherapien durch die Kombination mit Immuntherapien steigern.“
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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