Omega-3-Fettsäuren könnten Kurzsichtigkeit bei Kindern vorbeugen

von | Aug. 21, 2025 | Gesundheit, Nachhaltigkeit

Eine Ernährung mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Fischölen vorkommen, könnte das Risiko für Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern senken, während ein hoher Verzehr von gesättigten Fettsäuren das Risiko erhöhen kann. Dies zeigt eine Studie, die im British Journal of Ophthalmology veröffentlicht wurde. Angesichts der weltweit steigenden Prävalenz von Myopie, insbesondere in Ostasien, liefert die Untersuchung wichtige Hinweise auf ernährungsbedingte Einflussfaktoren.

Die Studie umfasste 1005 Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren aus der bevölkerungsbasierten Hong Kong Children Eye Study. Die Sehkraft der Kinder wurde untersucht, und ihre Ernährung wurde mithilfe eines Fragebogens erfasst, der 280 Lebensmittel in zehn Kategorien einteilte. Zudem wurden Faktoren wie Zeit im Freien, Bildschirmarbeit und elterliche Myopie berücksichtigt. Etwa ein Viertel der Kinder (27,5 %) war kurzsichtig.

Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur die Gesundheit von Körper und Geist, sie bildet auch die Grundlage für eine Nachhaltigkeit in punkto Klima, regionaler Wirtschaft und Resilienz. (Credits: khezez/pexels).
Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur die Gesundheit von Körper und Geist, sie bildet auch die Grundlage für eine Nachhaltigkeit in punkto Klima, regionaler Wirtschaft und Resilienz. (Credits: khezez/pexels).

Die Ergebnisse zeigen, dass eine höhere Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren mit einem geringeren Myopierisiko verbunden ist. Kinder mit der niedrigsten Omega-3-Zufuhr wiesen die längste axiale Länge des Auges auf – ein Indikator für das Fortschreiten der Myopie – während Kinder mit der höchsten Zufuhr die kürzeste axiale Länge hatten. Ebenso war der Refraktionsfehler, der den Grad der Kurzsichtigkeit misst, bei niedriger Omega-3-Zufuhr am höchsten und bei hoher Zufuhr am niedrigsten. Umgekehrt zeigte sich bei Kindern mit hohem Konsum gesättigter Fettsäuren, wie sie in Butter, Palmöl oder rotem Fleisch vorkommen, ein erhöhtes Myopierisiko. Andere Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine oder Vitamine zeigten keinen Zusammenhang mit der Erkrankung.

Die Forscher vermuten, dass Omega-3-Fettsäuren die Durchblutung der Aderhaut verbessern, die für die Versorgung des Auges mit Nährstoffen und Sauerstoff zuständig ist. Dies könnte Sauerstoffmangel in der Sklera verhindern, einen Schlüsselfaktor für die Entwicklung von Myopie. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, können keine kausalen Zusammenhänge bestätigt werden. Zudem basieren die Ernährungsdaten auf Fragebögen, die auf Erinnerungen beruhen, und es fehlen objektive Messungen wie Blutproben. Die hohe Myopie-Prävalenz in Hongkong wirft zudem die Frage auf, ob die Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.

Dennoch betonen die Forscher, dass die Studie erstmals einen Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und einem geringeren Myopierisiko beim Menschen belegt. Eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren könnte ein vielversprechender Ansatz sein, um der weltweit zunehmenden Kurzsichtigkeit entgegenzuwirken, insbesondere bei Kindern.

Original Paper:

Dietary omega-3 polyunsaturated fatty acids as a protective factor of myopia: the Hong Kong Children Eye Study | British Journal of Ophthalmology


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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