Neue Studie macht CISD1 als vielversprechenden Biomarker für Krebsdiagnostik und Therapie aus

von | Aug. 14, 2025 | Forschung, Gesundheit

Trotz medizinischer Fortschritte bleibt Krebs weltweit die häufigste Todesursache, was die Notwendigkeit fortlaufender Forschung zur Identifizierung zuverlässiger Biomarker für Früherkennung, Prognose und Behandlung unterstreicht. Eine in der Fachzeitschrift Genes & Diseases veröffentlichte Studie von Forschern der Louisiana State University, Tulane University, University of Florida, University of Texas Medical Branch und weiteren Partnern liefert die erste umfassende bioinformatische Analyse der Rolle des CISD1-Gens bei verschiedenen Krebsarten. Die Untersuchung zeigt, dass CISD1 ein vielseitiger Biomarker für Diagnostik, Prognose und Immuntherapie sein könnte.

Analyse des unterschiedlichen genomischen Profils von CISD1 bei verschiedenen Krebsarten.
Analyse des unterschiedlichen genomischen Profils von CISD1 bei verschiedenen Krebsarten.

Die Analyse basiert auf Daten aus öffentlichen Datenbanken wie TCGA, GTEx, THPA, GEPIA2.0, SangerBox, cBioPortal, TIMER2.0, CAMOIP, DAVID, SRPLOT und TISIDB. Sie zeigt signifikante Veränderungen der CISD1-Expression auf Transkriptions- und Translationsebene bei zahlreichen Krebsarten. Mutationen im CISD1-Gen, insbesondere an der A69S/V-Position in der zf-CDGSH-Domäne, wurden in mehreren Krebsarten identifiziert und deuten auf eine Rolle bei Tumorentstehung und -progression hin. Eine hohe CISD1-Expression korreliert mit schlechten klinischen Ergebnissen, einschließlich geringer Überlebensraten und erhöhtem Sterberisiko. Zudem weist CISD1 eine positive Korrelation mit Stammzellen-Indizes auf, was auf eine Förderung stammzellenähnlicher Eigenschaften in Krebszellen hinweist, die Tumoraggressivität und Therapieresistenz verstärken können.

Die Studie zeigt auch, dass CISD1 eine zentrale Rolle in der zellulären Bioenergetik spielt und mit der Mutationslast sowie Mikrosatelliteninstabilität des Tumors verknüpft ist, was ebenfalls eine schlechtere Prognose bedingt. Bei Patienten unter Immuntherapie war die CISD1-Expression verändert, wobei Tumore mit hoher CISD1-Expression erhöhte Werte an Immun-Checkpoint-Proteinen aufwiesen. Diese Proteine sind wichtige Ziele für die Immun-Checkpoint-Blockade, was CISD1 als potenziellen Prädiktor für den Erfolg solcher Therapien positioniert.

Trotz seiner überwiegend tumorfördernden Rolle bei den meisten Krebsarten zeigte CISD1 bei sechs Krebsarten eine herunterregulierte Expression, was auf tumorsuppressive Funktionen hindeutet. Die Forscher sehen in CISD1 ein potenzielles therapeutisches Ziel, etwa durch Strategien, die den Eisen-Schwefel-Cluster des Gens oder seine Expression modulieren. Einschränkungen der Studie liegen in der fehlenden experimentellen Validierung und möglichen Verzerrungen durch heterogene Datensätze.

Die Ergebnisse untermauern das Potenzial von CISD1 als vielseitiger Biomarker für Diagnostik, Prognose und Immuntherapie bei Krebs. Sie bilden eine Grundlage für weitere Forschung, um die biologischen Funktionen von CISD1 zu vertiefen und neue Therapieansätze zu entwickeln.

Original Paper:

Exploring CISD1 as a multifaceted biomarker in cancer: Implications for diagnosis, prognosis, and immunotherapeutic response – ScienceDirect


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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