Bundesärztekammer fordert Reform der Anerkennungsverfahren für ausländische Mediziner

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat in einem neuen Positionspapier dringende Reformen der Anerkennungsverfahren für ausländische Ärztinnen und Ärzte gefordert, um den Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen zu bekämpfen. Das Dokument, veröffentlicht am 10. Juli 2025, betont die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen und die Integration qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland zu beschleunigen, ohne die Qualität der medizinischen Versorgung zu gefährden.

Die BÄK kritisiert die derzeitigen Verfahren als zu langsam, intransparent und regional uneinheitlich. Besonders die Prüfung von Berufsqualifikationen und Sprachkenntnissen sowie die Anerkennung von Berufserfahrung bereiten vielen ausländischen Medizinern Schwierigkeiten. Dies verzögert ihren Einsatz in Kliniken und Praxen, obwohl der Bedarf an Fachkräften durch den demografischen Wandel und die steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen wächst.
Das Positionspapier schlägt mehrere Maßnahmen vor: eine zentrale, digitale Plattform für Anerkennungsanträge, einheitliche Standards für die Bewertung von Qualifikationen und eine engere Verzahnung von Sprachförderung mit beruflicher Integration. Zudem wird eine stärkere Unterstützung durch Beratungsstellen gefordert, um Bewerber durch den Prozess zu begleiten. Die BÄK betont, dass die Reformen nicht nur den Zugang ausländischer Fachkräfte erleichtern, sondern auch die Patientensicherheit durch klare Qualitätsstandards gewährleisten sollen.
Die Vorschläge richten sich an die Bundesregierung und die Länder, da die Zuständigkeit für Anerkennungsverfahren bei den Landesbehörden liegt. Die BÄK sieht in einer beschleunigten und harmonisierten Anerkennung einen Schlüssel, um die Versorgung in Deutschland langfristig zu sichern und die Belastung der bestehenden Belegschaft zu reduzieren.
Original Paper:
Beschleunigung, Effizienz und Sorgfalt
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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