Fentanyl & Nitazen: Opioid-Krise trifft Berlin mit voller Wucht

von | Juli 22, 2025 | Gesundheit, Politik

Am gestrigen 21. Juli 2025 wurde in rund 100 Städten weltweit der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten begangen, um an jene Menschen zu erinnern, die durch den Konsum illegaler Substanzen starben. In Berlin stand das Gedenken im Zeichen von Trauer, aber auch von dringenden Forderungen nach besseren Hilfsmaßnahmen.

Trotz eines umfassenden Hilfesystems mit Drogenkonsumräumen, mobilen Angeboten und einem einzigartigen Drugchecking-Service in Deutschland verzeichnete Berlin 2024 mit 294 Drogentoten einen traurigen Rekord. Besonders der zunehmende Konsum von Crack-Kokain im öffentlichen Raum stellt das Hilfesystem vor große Herausforderungen, da die psychischen, physischen und sozialen Folgen für Betroffene gravierend sind.

Fentanyl. Regenbogenfarbige Bandstruktur. Oberer Teil der TM-Helix6 ist ausgeblendet. Credits: Wikipedia Commons/ Lizenz: CC0 1.0 Universal
Fentanyl. Regenbogenfarbige Bandstruktur. Oberer Teil der TM-Helix6 ist ausgeblendet. Credits: Wikipedia Commons/ Lizenz: CC0 1.0 Universal

Ein weiteres Problem ist die Verunreinigung von Heroin mit hochgefährlichen synthetischen Opioiden wie Fentanyl und Nitazenen, die das Risiko tödlicher Überdosierungen erhöht. Experten fordern daher flächendeckende Substanzanalysen direkt in Drogenkonsumräumen, um Konsumenten vor dem Konsum zu warnen. Zudem wird die Entkriminalisierung des sogenannten Mikrohandels gefordert, um den Kreislauf aus Beschaffung, Konsum und Kriminalisierung zu durchbrechen und den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern.

Das Berliner Aktionsbündnis, unterstützt von Bundesdrogenbeauftragtem Hendrik Streeck und Gesundheitssenatorin Ina Czyborra, rief am 21. Juli um 14:00 Uhr auf dem Oranienplatz zu entschlossenen Maßnahmen auf. Ziel sei es, Leben zu retten und den Schutz für Drogenkonsumenten nachhaltig zu verbessern.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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