Drei Fachgesellschaften ziehen sich aus Nationaler Versorgungsleitlinie „Chronische KHK“ zurück

von | Apr. 28, 2025 | Gesundheit, Politik

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) kritisiert den Rückzug der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) aus der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) „Chronische KHK“. In einem Statement, unterstützt von weiteren Fachgesellschaften wie der Deutschen Röntgengesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, wird die Entscheidung als Rückschlag für die interdisziplinäre Zusammenarbeit bewertet.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Die NVL „Chronische KHK“, im August 2024 veröffentlicht, bündelt die Expertise verschiedener Fachdisziplinen, um Diagnostik und Therapie bei koronarer Herzkrankheit zu optimieren. Die ausgestiegenen Fachgesellschaften bemängeln, dass die Leitlinie nicht der aktuellen wissenschaftlichen Evidenz entspreche. Die DEGAM widerspricht dieser Kritik und betont, dass die NVL auf umfassenden Evidenzrecherchen und höchsten Qualitätsstandards basiert. Die interdisziplinäre Perspektive sei essenziell, um die komplexen Anforderungen der KHK-Versorgung zu erfüllen.

Die DEGAM bedauert, dass die Kritik nicht während des Leitlinienprozesses eingebracht, sondern erst nach Abschluss öffentlich geäußert wurde. Sie fordert die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit, um durch transparenten Dialog die bestmögliche Evidenz für die Patientenversorgung zu sichern. Die Entscheidung der drei Fachgesellschaften gefährde die gemeinsame Arbeit an einer der wichtigsten Leitlinien für Herzkreislauf-Erkrankungen, die zu den größten Herausforderungen im Gesundheitssystem zählen.

Die gemeinsame Stellungnahme der o.a. wissenschaftlichen Fachgesellschaften finden Sie hier:


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