Cyberangriffe auf das Gesundheitswesen bedrohen Leben der Patienten

von | Okt 10, 2024 | Allgemein, Digitalisierung, Gesundheit

Eine wachsende Zahl von Organisationen im Gesundheitssektor ist Cyberangriffen ausgeliefert, die sich nachteilig auf die Patientenbetreuung auswirken. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Cybersicherheitsanbieters Proofpoint und des Forschungsinstituts Ponemon Institute.

Der Bericht ergab, dass 92 Prozent der Gesundheitsorganisationen in den letzten zwölf Monaten mindestens einen Cyberangriff erlebten, verglichen mit 88 Prozent im letzten Jahr. Fast 70 Prozent gaben an, dass die Angriffe die Patientenversorgung beeinträchtigten.

Hacking Units at work. Prompt: DGKL
Hacking Units at work. Prompt: DGKL

56 Prozent der Organisationen, die mit den vier gängigen Arten von Cyberangriffen konfrontiert waren, berichteten von schlechten Behandlungsergebnissen der Patienten aufgrund von Behandlungsverzögerungen, 53 Prozent gaben an, dass es zu mehr Komplikationen bei Eingriffen gekommen sei und 28 Prozent sagten, dass die Sterberate der Patienten gestiegen sei.

Beispiel Kardiologie: Cyber-Risiken bei Herzimplantaten werden nicht standardisiert besprochen. Vielmehr liegt es im Ermessen des Arztes bzw. der Ärztin, den Patientinnen und Patienten die digitale Verwundbarkeit der Implantate zu erklären. Eine aktuelle Studie der Universität Trier betont nun, wie wichtig eine solche Aufklärung wäre. Die Übersichtsarbeit ist kürzlich in der renommierten Zeitschrift PLOS Digital Health erschienen.

„Moderne Herzimplantate, die kabellose Informationen übertragen, verbessern zwar die Lebensqualität und Autonomie der Patienten, aber können auch neue Gefahren durch Cyberangriffe mit sich bringen“, erklärt Leanne Torgersen, Hauptautorin der Studie. Denn ein digitales Netzwerk kann gehackt werden, insbesondere wenn Schutzmaßnahmen lückenhaft sind, was sowohl den Verlust sensibler Daten als auch die Kontrolle über das Implantat zur Folge haben könnte. Im schlimmsten Fall könnte ein solcher Angriff zum Tod des Patienten bzw. der Patientin führen. Für den Arzt bzw. die Ärztin wären rechtliche Konsequenzen möglich.

Original Paper:

2024 Ponemon Healthcare Cybersecurity Report | Proofpoint US

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