Chronische Schlaflosigkeit erhöht Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

von | Okt 9, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Laut einer neuen Studie stehen chronische Schlafstörungen in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Grund hierfür ist die erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems während des Schlafs. Diese Erkenntnis lege nahe, “dass es wichtig ist, die Behandlungsstrategien für Schlaflosigkeit zu überdenken, um umfassendere und präventive Maßnahmen einzubeziehen”, schreiben die Autoren.

Forscher mehrerer Einrichtungen, darunter die Polytechnische Universität von Madrid (UPM), die Complutense Universität von Madrid, das Universitätsklinikum La Princesa in Madrid, sowie die Unternehmen Brainguard und Eesy-Innovation analysierten den Schlaf von Patienten mit chronischer Schlaflosigkeit und verglichen die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe von Personen ohne Schlafprobleme.

Wer nicht ausreichend schläft, riskiert Herzprobleme. Symbolbild. Credits: Pixabay
Wer nicht ausreichend schläft, riskiert Herzprobleme. Symbolbild. Credits: Pixabay

Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Es wurde ein deutlicher Unterschied in der Aktivität des sympathischen Nervensystems zwischen den beiden Gruppen festgestellt, die bei den an Schlaflosigkeit Leidenden deutlich höher war. Diese übermäßige Aktivität des Nervensystems äußert sich den Forschenden zufolge in erhöhter Hauttemperatur und Schwitzen, Faktoren, die den Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und dem Risiko der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Problemen erklären könnten.

Diese Studie sei ein wichtiger Schritt zum Verständnis der chronischen Schlaflosigkeit und ihrer gesundheitlichen Auswirkungen. “Diese Erkenntnisse können sich erheblich auf die öffentliche Gesundheit auswirken und unterstreichen die Notwendigkeit einer stärkeren Sensibilisierung und medizinischen Aufmerksamkeit für die Behandlung von Schlaflosigkeit”, sagt Rybel Ramos, Autorin und Ärztin am La Princesa Hospital.

“Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit Schlaflosigkeit während des Schlafs eine höhere Sympathikusaktivität aufweisen, insbesondere während des REM-Schlafs und weniger ausgeprägt während der tiefsten Schlafphase. Diese Unterschiede könnten das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit Schlaflosigkeit erklären. Darüber hinaus zeigen diese Ergebnisse, wie tragbare Geräte zu einem nützlichen Instrument im ambulanten Bereich werden, um Patienten mit Schlaflosigkeit und/oder erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen”, sagt Marta Verona, Mitautorin der Studie und Forscherin bei UPM und Easy-Innovation.

Original Paper:

Monitoring differences in the function of the autonomic nervous system in patients with chronic insomnia using a wearable device – ScienceDirect

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