Uniklinik Jena wird Zentrum für Neurobildgebung

von | Aug 9, 2024 | Allgemein, Politik

„Wir nutzen diese Technik im Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit für klinische Studien, um Hirnveränderungen im Verlauf von Erkrankungen, während der Behandlung und zur Entwicklung neuer Therapieansätze zu untersuchen“, so der Direktor der Jenaer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Martin Walter. Symbolbild. Credits: Pixabay

Für das Gerät stellte das Thüringer Wissenschaftsministerium 10,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der REACT-EU-Initiative bereit, wodurch die Kosten vollständig abgedeckt werden konnten.

Konkret ermögliche die Anschaffung des 7T MRTs aufgrund der deutlich höheren räumlichen Auflösung im Vergleich zum bisher am Standort Jena verfügbaren 3T MRT “erstmals eine differenzierte Untersuchung von strukturellen Veränderungen und neuronalen Aktivierungsmustern in nukleären Substrukturen (z. B. Thalamuskerne), sowie in einzelnen kortikalen Schichten”, teilt die Uniklinik mit. Sie ermögliche zudem in einzigartiger Weise eine in-vivo Untersuchung mikrostruktureller Eigenschaften des Gehirngewebes wie zum Beispiel die Differenzierung zwischen Axon, Myelin und Eisen mit hoher Präzision (hMRI).

Zudem ermögliche der 7T MRT die gleichzeitige Erfassung mehrerer Metabolite in mehreren anatomisch definierten Regionen im Kontext eines bestimmten Hirnfunktionszustandes. Hierdurch werde eine Untersuchung multimodaler Assoziationen hinsichtlich Zeit, Ort und Metabolit in neuronalen Netzwerken erstmals möglich. Auch könnten molekulare Mechanismen der pharmakologischen Beeinflussung abnormer Hirnfunktion untersucht und neue Therapieansätze im Menschen weiterentwickelt werden.

“Mit der Beschaffung des 7 Tesla MRTs werden somit ultrahochauflösende Darstellungen des Hirngewebes für neue medizinische Verfahren zur Diagnostik und zum Monitoring von Therapieverläufen sowie die Forschung in multimodaler Bildgebung und zur Gewinnung von spezifischen klinischen Biomarkern ermöglicht”.

Neben dieser Förderung erhält das Universitätsklinikum Jena weitere Förderungen für die Beschaffung von fünf Geräten zur Stärkung des Gesundheitswesens und zur Überwindung der Folgen der COVID-19-Pandemie.

Im Rahmen der REACT-EU-Initiative stellte die Europäische Kommission zusätzliche Mittel zur Verfügung, um die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden. Das Wissenschaftsministerium setzte diese Gelder gezielt für die Stärkung des Gesundheitswesens und die Beschaffung von Forschungsgroßgeräten am UKJ ein. Die Förderung des 7-Tesla-MRT mit Gesamtkosten von 10,1 Millionen Euro ist dabei die bislang bisher größte Einzelinvestition des Wissenschaftsministeriums in ein Forschungsgroßgerät. Noch nie zuvor wurde ein derart hoher Betrag für die forschungsbezogene Gebäudeinfrastruktur bereitgestellt.

Neben dem 7-Tesla-MRT wurden im gleichen Zeitraum vier weitere Geräte am UKJ angeschafft, darunter ein intraoperatives Röntgengerät und ein robotischer OP-Arm. Insgesamt wurden dem UKJ 12,3 Millionen Euro aus dem REACT-EU für die Beschaffung dieser Geräte bereitgestellt.


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