Deutschlands Menschen wollen keine Junkfood-Werbung für Kinder

von | Feb. 21, 2025 | Allgemein, Gesundheit

Eine Studie an der Medizinischen Fakultät Mannheim belegt erstmals die hohe Akzeptanz ernährungspolitischer Maßnahmen in der deutschen Bevölkerung.

Wissenschaftlich fundierte ernährungspolitische Maßnahmen können bei der Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten einen wichtigen Beitrag leisten. In der Bevölkerung gibt es für solche Maßnahmen, wie die Einführung eines Verbots von an Kinder gerichteter Fast-Food-Werbung, eine große Zustimmung. Das hat Marike Andreas gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus der Abteilung Public Health, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg in einer Studie gezeigt, die aktuell im Journal of Health Policy erschienen ist.

Daten aus der Mannheimer Studie zur Akzeptanz von Ernährungsmaßnahmen | Copyright: Medizinische Fakultät Mannheim, Abteilung Publik Health, Sozial- und Präventivmedizin
Daten aus der Mannheimer Studie zur Akzeptanz von Ernährungsmaßnahmen | Copyright: Medizinische Fakultät Mannheim, Abteilung Publik Health, Sozial- und Präventivmedizin 

In einer repräsentativen online-Umfrage haben die Forschenden 2000 Personen zu ihrer Haltung zu ernährungspolitischen Maßnahmen befragt. Die Mehrheit der Befragten akzeptierte die vorgeschlagenen Maßnahmen, wie beispielsweise die Einführung eines kostenlosen Schulessens (84 % Akzeptanz) und die Einführung eines Verbots von an Kinder gerichteter Werbung für sogenanntes Junkfood, also Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt (71 %).

Selbst einschneidendere ernährungspolitische Maßnahmen, wie eine Zuckersteuer, wurden von der Mehrheit der an der Befragung Teilnehmenden angenommen (52 %). Nur zwei Maßnahmen wurden nicht von einer Mehrheit akzeptiert: eine Erhöhung der Steuer auf tierische Lebensmittel (36 %) und ein ausschließlich vegetarisches Essensangebot in öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen (44 %).

Das Ergebnis zeige dass Maßnahmen, die zu einer gesünderen Ernährung der Bevölkerung beitragen sollen, in der Bevölkerung mehr Rückhalt finden, als oft angenommen wird. „Im öffentlichen und politischen Diskurs wird die Akzeptanz solcher Maßnahmen oft als gering eingeschätzt. Unsere Studie hat jedoch ergeben, dass dies nicht der Fall ist“, sagt dazu Marike Andreas, die die Studie durchgeführt hat.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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